HAUTPFLEGE-MYTHEN – WAS STIMMT WIRKLICH?
- Jasmine Zeindler
- 30. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Wer sich auf TikTok, Instagram oder YouTube umsieht, findet unzählige Tipps, Tricks und Trends rund um Hautpflege. Doch nicht alles, was dort viral geht, ist auch sinnvoll – und manches kann sogar richtig schaden. Wir zeigen dir, wie du Mythen erkennst, was wirklich hilft und warum Hautpflege mehr ist als nur ein Trend.
Warum gibt es so viele Mythen?
Hautpflege ist ein riesiges Thema – und jeder hat eine Meinung dazu. Viele Mythen entstehen, weil schnelle Lösungen versprochen werden oder weil Influencer:innen Produkte bewerben, die nicht zu jedem passen. Manchmal werden auch wissenschaftliche Fakten falsch verstanden oder übertrieben dargestellt. Gerade in der Pubertät, wenn die Haut sich verändert, ist die Verunsicherung gross – und die Versuchung, alles auszuprobieren, was im Netz empfohlen wird.
Die grössten Mythen - und was dahinter steckt
Mehr Produkte = bessere Haut? Viele glauben, dass eine lange Routine mit vielen Schichten (Layering) die Haut besonders schön macht. Tatsächlich reicht für die meisten Jugendlichen eine einfache Routine: sanfte Reinigung, Feuchtigkeit und Sonnenschutz. Zu viele Produkte können die Haut leicht überfordern, reizen oder sogar verschlechtern.
Hausmittel helfen immer? Zahnpasta, Zitronensaft oder Backpulver auf Pickel? Lieber nicht! Viele Hausmittel reizen die Haut, können Allergien auslösen oder die Hautbarriere schwächen. Setze lieber auf Produkte, die speziell für junge Haut entwickelt wurden.
Wer viel wäscht, hat weniger Pickel? Zu häufiges oder aggressives Waschen trocknet die Haut aus und regt sie an, noch mehr Talg zu produzieren – das kann Pickel sogar verschlimmern. Ein- bis zweimal täglich reinigen reicht.
Schokolade macht Pickel? Wissenschaftlich ist das nicht eindeutig bewiesen. Für manche kann viel Zucker oder Milchprodukte die Haut verschlechtern, aber Schokolade allein ist selten der Auslöser.
Nur schmutzige Haut bekommt Akne? Akne entsteht vor allem durch Hormone und Veranlagung, nicht durch mangelnde Hygiene. Übertriebene Reinigung kann sogar schaden.
Schnelle Wunder gibt es wirklich? Viele Produkte versprechen sofortige Ergebnisse. Die Wahrheit: Haut braucht Zeit, um sich zu regenerieren. Geduld und eine konsequente Routine sind wichtiger als schnelle Lösungen.
Schnelle Hacks: Eiswürfel gegen Pickel, Zahnpasta als Spot-Treatment, oder das Auftragen von Sonnencreme nur punktuell – vieles davon bringt wenig oder ist sogar riskant.
DIY-Experimente: Viele DIY-Experimente aus dem Internet – wie Masken aus Lebensmitteln oder Peelings mit Salz oder Zucker – sind für die empfindliche Haut von Jugendlichen nicht geeignet. Solche Hausmittel können die Haut reizen, die natürliche Schutzbarriere schwächen und sogar Allergien oder Entzündungen auslösen. Vor allem grobe Peelings sind für junge Haut meist zu aggressiv und können kleine Verletzungen verursachen oder bestehende Hautprobleme verschlimmern.
Für eine gesunde Hautpflege empfiehlt es sich, auf speziell entwickelte, milde Produkte zurückzugreifen, die auf die Bedürfnisse junger Haut abgestimmt sind.
Tik-Tok-Trends
Layering und „Glass Skin“: Der Trend zu „Layering“ und „Glass Skin“, bei dem mehrere Schichten aus Toner, Serum, Creme und Öl aufgetragen werden, ist auf Social Media sehr präsent und sieht oft beeindruckend aus. Für junge Haut ist diese aufwendige Routine jedoch meist nicht geeignet. Die Haut von Kindern und Jugendlichen ist empfindlicher und benötigt keine Vielzahl an Produkten, da sie sich noch in der Entwicklung befindet und eine intakte, natürliche Schutzbarriere besitzt.
Wird die Haut mit zu vielen verschiedenen Produkten und Schichten überpflegt, kann das zu mehreren Problemen führen:
Irritationen: Die Kombination verschiedener Wirkstoffe, Duftstoffe oder Konservierungsmittel kann die Haut reizen und Rötungen verursachen.
Pickel und Unreinheiten: Zu viele oder zu reichhaltige Produkte können die Poren verstopfen und die Entstehung von Pickeln und Mitessern fördern.
Ausschläge und Allergien: Die Haut kann auf bestimmte Inhaltsstoffe empfindlich reagieren, was zu allergischen Reaktionen oder Ausschlägen führen kann.
Gestörte Hautbarriere: Überpflegung kann die natürliche Schutzfunktion der Haut schwächen, sodass sie anfälliger für Umwelteinflüsse und Keime wird.
Was ist wirklich wichtig?
Weniger ist mehr: Eine einfache Pflegeroutine mit milder Reinigung, einer leichten Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz reicht vollkommen aus. So bleibt die Haut gesund, geschützt und im Gleichgewicht.
Geduld: Haut braucht Zeit. Gib neuen Produkten mindestens vier Wochen, bevor du das Ergebnis beurteilst.
Individuelle Bedürfnisse: Jeder Hauttyp ist anders. Was bei anderen wirkt, muss nicht für dich passen. Höre auf deine Haut und frage bei Unsicherheiten eine Fachperson.
Kritisch bleiben: Nicht jeder Trend ist sinnvoll. Überlege, ob ein Tipp logisch klingt und zu deinem Hauttyp passt – und lass dich nicht von Werbung oder Likes verleiten.
Hautpflege ist kein Wettbewerb und kein Trend, sondern ein Teil deiner Gesundheit und deines Wohlbefindens. Lass dich nicht von Mythen oder Social-Media-Hypes verunsichern. Mit Wissen, Geduld und einer auf dich abgestimmten Routine tust du deiner Haut langfristig das Beste.