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Der Zauberwald
(der Beginn eines Abenteuers...)
zauberwald
Mein neuer Freund
 

„Anea!…“

„Aneeeeaa!“  Nein, ich hatte mich nicht getäuscht…Da war doch jemand, der meinen Namen rief. „Anea, wach auf!“ Nur mit Mühe gelang es mir, mich von meinem wundervollen Traum loszureissen und meine schweren Augenlieder zu heben. War ich doch eben erst eingeschlafen. „Anea, bitte! Ich brauche Dich!“ Zu meinem Erstaunen bemerkte ich, dass der Wald noch ganz im Dunkeln lag. Die schweren Regentropfen prasselten noch immer auf das grosse Blatt, unter das ich mich zum Schlafen gelegt hatte. „Was ist denn los?“, stammelte ich mit belegter Stimme. Ein Donnergrollen durchbrach die Nacht. „Ach, Du bist es, Fips!“ „Anea, bitte…Du musst mit mir kommen! Ich habe etwas ganz seltsames entdeckt.“ „Nur langsam, Fieps“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Deine wilde Umherfliegerei macht mich ganz nervös!“ Ich setzte mich aufrecht hin, rieb mir den Schlaf aus den Augen und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Der Wald roch nach Regen, frisch und nach saftigem Grün; so wie er es immer tat nach einem Sommergewitter. 

„…sag mal, hörst Du mir eigentlich zu?“ Fips Stimme klang nun deutlich lauter und etwas verärgert. Um seinem Unmut mehr Ausdruck zu verleihen, stemmte er seine kleinen Fäuste gegen seine winzige Taille. Sowas tat er immer, wenn er verärgert war. 

„Ja, mein kleiner Glühwürmchenfreund,  ich hör Dir ja zu. Aber Du musst schon einen wirklich  triftigen Grund haben, mich so aus dem Schlaf zu reissen, und das mitten in der …!“ Das krachende , rollende Geräusch des nächsten Donners verschluckte meine letzten Worte und der darauf folgende Blitz erhellte die Nacht. 

Mit hastiger Stimme erzählte Fips was er entdeckt hatte. „Ein leises Wimmern hat Dich aufgeweckt? Und es war nicht etwa der Wind in den Bäumen oder das leise Pfeifen des Herrn Spechts?“ „Nein Anea, das war es wirklich nicht. Ich bin dem schaurigen Wimmern gefolgt und habe es mit eigenen Augen gesehen. Etwas unheimliches verbirgt sich hinter der alten Eiche. Gross und unheimlich. Und es wimmerte, ja es wimmerte ganz kläglich. Im geissenden Licht des Blitzes habe ich seine Umrisse gesehen.“ Meine Müdigkeit war blitzartig verflogen und machte meiner Neugierde Platz. Mit einem Satz war ich auf den Beinen. „Fips, lass uns los fliegen zur alten Eiche!“

Fips flog ganz dicht, nur einen Flügelschlag hinter mir. Wir versuchten geschickt den dicken schweren Regentropfen auszuweichen. Auf und Ab, rechts und links. Geschickt lenkten wir unseren Flug um die fallenden Tropfen herum. Zum Glück schien das Gewitter langsam weiter zu ziehen und die Regentropfen fielen nur noch spärlich vom Himmel. Es war ein anstrengender Flug. Zum Glück leuchtete uns Fips den Weg. Eine gefühlte Ewigkeit später erspähten wir die prächtige Statur der alten Eiche. Sie schien in der Dunkelheit noch viel grösser und mächtiger zu sein. In Ehrfurcht standen wir da…So auf den ersten Blick schien alles wie üblich zu sein. Die grosse Regenwolke zog allmählich weiter und gab den Mond wieder frei. Sein silbernes Licht fiel nun auf die prächtige Baumkrone. Sehen konnte ich nichts. Doch da! Was war das? „Pssst!“ Ich hielt Fips die Hand vor den Mund. Da war es tatsächlich, dieses leise, wohl kläglichste Wimmern, das ich je gehört hatte. Ich konnte es nicht einordnen. Es kam nicht von den Bäumen oder von einem Bewohner des Zauberwalds. „Lass uns leise sein und uns von hinten langsam an die Eiche anschleichen.“, flüsterte ich Fips ins Ohr. Sein Licht flackerte und meine Flügelchen zitterten und es hatte nichts mit der Kälte zu tun. „Sei mutig Anea, sei mutig!“ sagte ich mir in Gedanken immer wieder. 

Das Donnergrollen war nur noch von der Ferne zu hören. Und doch schauderte mich ein wenig. Da! Der Blätterhaufen am Fusse der Eiche bewegte sich. „Hallo, ist da jemand?“, fragte ich mit zitternder Stimme. Da hörte das Wimmern auf. Die Blätter bewegten sich erneut und da fiel der silberne Strahl des Mondes auf etwas goldiges. Ein Windstoss liess die Blätter in der Luft tanzen und da kam es zum Vorschein. Zwei grosse Kulleraugen schauten in die Nacht hinein. Die zerzausten Haare des Wuschelkopfes schimmerten golden im Glanzlicht des Mondes. „Fips, das ist ein Junge!“, meine Stimme schien sich nun vor Aufregung fast zu überschlagen. „Ja Hallo! Wer bist Du denn? Und was…was machst Du hier? Und wie bist Du hierher gekommen?“ Ich war ganz aufgeregt. Ein Junge in unserem Zauberwald? Das war nun wirklich ungewöhnlich. So was hatte es noch nie gegeben...

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